Stark von Anfang an: Warum Krafttraining für Kinder und Jugendliche sinnvoll – und sicher – ist

Autor Jonas Gabriel Gerstenberger (Lesedauer 7min)

🏋️‍♂️ Krafttraining für Kinder und Jugendliche: Warum es sicher, sinnvoll und wichtig ist

✅ Kraftsport im Jugendalter: Mythos oder Must-Have?

„Krafttraining schadet dem Wachstum!“ – diese Behauptung hält sich hartnäckig. Doch moderne Studien beweisen das Gegenteil: Krafttraining für Kinder und Jugendliche ist sicher, gesundheitsfördernd und absolut sinnvoll, wenn es richtig umgesetzt wird.

Egal ob im Verein, in der Schule oder im Freizeitsport – gut strukturiertes Krafttraining fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch das Selbstvertrauen und die mentale Stärke junger Sportler:innen.

🧠 11 nachgewiesene Effekte von Krafttraining bei Kindern & Jugendlichen (nach Faigenbaum, 2006)

Zunahme der Muskelkraft
→ Erhöhte Kraftwerte durch neuromuskuläre Anpassungen, nicht Muskelhypertrophie.

Verbesserung der sportlichen Leistung
→ Krafttraining verbessert Schnellkraft, Sprungkraft und Bewegungsqualität in anderen Sportarten.

Erhalt bzw. Steigerung der Knochendichte
→ Wichtiger Beitrag zur Prävention von Osteoporose bereits im Kindesalter.

Verbesserung der Körperzusammensetzung
→ Reduktion von Körperfett, Aufbau von fettfreier Muskelmasse.

Reduktion des Verletzungsrisikos
→ Stärkere Muskulatur schützt Gelenke, Sehnen und Bänder.

Verbesserung der Haltung & motorischen Kontrolle
→ Gerade bei Haltungsdefiziten oder Bewegungsmangel hochrelevant.

Förderung psychosozialer Faktoren
→ Höheres Selbstwertgefühl, verbesserte Stimmung, weniger Ängste.

Besseres Gesundheitsverhalten & -bewusstsein
→ Trainingserfolge fördern langfristige Bewegungsmotivation.

Verbesserung der metabolischen Gesundheit
→ Positiver Einfluss auf Blutzucker, Blutfettwerte und Insulinsensitivität.

Steigerung der Alltagsleistungsfähigkeit
→ Kraft hilft auch bei schulischen & alltäglichen Bewegungsanforderungen.

Langfristige Prävention chronischer Erkrankungen
→ Frühzeitiges Krafttraining kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes & Co. vorbeugen.

🔍 Ist Krafttraining für Kinder gefährlich?

Nein – im Gegenteil. Die WHO (2020), Faigenbaum (2006) und viele weitere sportmedizinische Quellen bestätigen:
Krafttraining im Kindesalter ist sicher, wenn es:

  • altersgerecht und funktional aufgebaut ist (z. B. mit Eigengewicht),
  • professionell begleitet wird (z. B. durch Trainer:innen oder Sportlehrer:innen),
  • auf gute Technik und korrekte Ausführung achtet,
  • spielerisch, motivierend und individualisiert gestaltet wird.


🧩 Warum Trainer:innen & Sportlehrkräfte mit Plan arbeiten sollten – und was Kinder davon haben

Ein strukturiertes Krafttraining ist mehr als nur Bewegung – es ist pädagogisch wertvoll.
Als Trainer:in oder Sportlehrer:in trägst du Verantwortung dafür, dass junge Menschen nicht nur körperlich stärker werden, sondern auch Kompetenzen entwickeln, die sie langfristig begleiten:
Selbstständigkeit, Durchhaltevermögen, Selbstwirksamkeit und Gesundheitsbewusstsein.

Ein professionell entwickelter Trainingsplan sorgt dafür, dass:

  • Übungen altersgerecht & sicher sind
  • Trainingseinheiten systematisch aufgebaut sind
  • individuelle Unterschiede (Leistungsstand, Motivation, Entwicklungsstand) berücksichtigt werden
  • und dass pädagogische Ziele wie Eigenverantwortung und Reflexionsfähigkeit gefördert werden.

Gerade im Jugendalter entstehen wichtige Grundlagen für das spätere Leben.
Wer mit Plan arbeitet, fördert nicht nur Kraft – sondern Kompetenz.

Worauf sollte bei der Erstellung eines Krafttrainingsplans für Kinder & Jugendliche geachtet werden?

1. Alters- und entwicklungsgemäße Inhalte

  • Kein "Mini-Bodybuilding" – sondern funktionelle, spielerische Übungen
  • Fokus auf Koordination, Technik & Körpergefühl, nicht auf Maximalkraft
  • Entwicklungsstand beachten: biologische Reife ist entscheidender als das Alter

2. Progressive Belastungssteuerung

  • Regelmäßige Steigerung der Intensität durch Wiederholungen, Variation oder Komplexität
  • Einsatz von Progressionen & Regressionen, um individuelle Förderung zu ermöglichen
  • Belastung immer über Technikqualität, nicht über Erschöpfung steuern

3. Sicherer und didaktisch durchdachter Aufbau

  • Aufwärmphase, Hauptteil, Cool-down
  • Klare Zielsetzung jeder Einheit (z. B. „Körperspannung trainieren“, „Ziehen vs. Drücken“)
  • Übungen mit Eigengewicht oder einfachen Tools (z. B. Medizinball, Bänder)

4. Motivation & Selbstwirksamkeit fördern

  • Eigene Ziele setzen lassen („Was will ich schaffen?“)
  • Fortschritt dokumentieren (z. B. im Workbook oder mit Selbsttests)
  • Positive Feedbackschleifen statt Druck („Was hast du heute verbessert?“)

5. Variation & Spaß

  • Abwechslung durch kleine Challenges, Partnerübungen oder Stationstraining
  • Spielerische Formen integrieren, um Trainingsermüdung vorzubeugen

6. Reflexion & Transfer ermöglichen

  • Übungen mit Alltagsbezug erklären („Wozu brauche ich das?“)
  • Reflexionsfragen einbauen („Wie hat dir die Übung geholfen?“)
  • Transfer in andere Sportarten oder in den Alltag herstellen


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Literaturverzeichnis:

-Gerstenberger, J. (2024) Kraftorientiertes Fitnesstraining im Schulsport – eine

Handreichung für eine Sequenz der Sekundarstufe I

-Faigenbaum, A. D. (2006). Resistance Training for Children and

Adolescents: Are There Health Outcomes? American Journal of Lifestyle

Medicine Vol. 1, No.2.

-WHO (World Health Organization). (2020). Guidelines on physical activity and sedentary

behavior.